Donnerstag, 16. Mai 2013

Näh doch einfach mal, ey!

Es wird immer schwerer. Vor allem wenn ich etwas sehr bestimmtes haben will. Meine Verlagerung der Lust etwas zu kaufen hat sich gemildert. Ich bin nicht mehr auf Kosmetik oder Second Hand Trips. Ich bin ein bisschen entspannter geworden und begnüge mich mit dem was im Kleiderschrank hängt, ziehe alles mal an, auch dinge die ich Jahre nicht mehr an hatte. Damit kann ich mich sehr gut abfinden, komme klar mit den Variationen die mir mein Kleiderschrank bietet.
Jedoch stoße ich auf ein altes Phänomen. Vor sechs Jahren war ich mit zwei Freundinnen in verschiedenen Ländern unterwegs, mit jeweils einem Rucksack. Nach meist vier Wochen waren die meisten Klamotten nicht mehr auszuhalten. Zu oft getragen, gesehen, langweilig. Ein ähnliches Gefühl bekomme ich langsam. Alles wird langweilig, nichts besonderes, einheitlich.
Eine Lösung wäre, näh dir mal was ey. Genau das habe ich wieder gesehen und gespürt als ich in meiner Praktikumsstelle war. Dort habe ich den Handwerks Unterrichts mit betreut. Und da kam sie wieder, die Leidenschaft fürs basteln, nähen, häkeln, Stricken und einfach nur kreativ sein.
Jedoch ist dies für mich keine Grundlage. Ich werde glaube niemals eine Person die sich keine Bekleidung kauft, nur Second Hand und sich ihr Kleidung selber näht. Ich spüre schon nach diesen paar Monaten das sich mein starker Konsum verändert hat, jedoch werde ich mich nicht auf ein minimales Level runter schrauben können. Durch den Gedanken das ich mir die Klamotten nähen muss, wenn ich etwas neues brauche, setzte ich mich selber so unter druck, dass ich gar nicht mehr nähe. Und die Lust, Kreativität und Spontanität möchte ich mir gerne erhalten.
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende und ein schönes, trauriges und vielleicht zu klares Hip Hop Lied:
Prinz Pi- Eifer&Sucht

Samstag, 27. April 2013

Verlagerung


Nachdem ich meine Sommer Panik vor Klamotten bewältigt habe und einen kleinen Rückfall via Kleiderkreisel und Second Hand Läden hatte, versuche ich mich darauf zu besinnen auch keinen Konsum an gebrauchten Kleidern zu betreiben. Ich dachte es wäre einfacher.
Ich dachte ich könnte mich darauf einlassen einfach NICHTS zu kaufen.
In einem langen Gespräch eines mir sehr nahen Freundes, der seine Klamotten nur geschenkt bekommt oder ab und an das nötigste kauft, hat dieser Freund mich gefragt: „Warum lässt du es nicht einfach?“
Ja gute Frage. Weil ich es nicht kann und total schwer finde. Weil ich mich in neuen Klamotten manchmal sehr gut fühle. Weil ich mich freue was neues zu kaufen. Weil ich mich freue morgens auf zu stehen und ein neues Kleid an zu ziehen. Weil ich es liebe einen neuen Stil auszuprobieren. Weil ich je nach Laune andere Klamotten brauche.
Und das alles hasse ich, denn es geht um oberflächlichen Konsum der mich auf mein äußeres reduziert. Und wohin führt das? Woher kommt das? Warum fühle ich mich gut wenn ich ein neues Kleid anziehe?
Diese Gedanken durchlöcherten die letzten Tage meinen Kopf und ich versuche nun nicht mehr eine Konsum Verlagerung zu betreiben.
Was mir klar geworden ist, Klamotten die eins zu eins auf meiner Haut liegen, muss ich kaufen. Und zwar nicht gebraucht. Das heißt Leggins, Unterwäsche und Socken.
Um wieder auf den Weg des Nichtkonsums zu bringen, habe ich mir neue Schnitte gekauft und versuche meine ursprüngliche Ausbildung für meine Zwecke zu nutzen. Ich habe schließlich eine Ausbildung als Schneiderin, das kann ich als kompensierung nutzen und mir meine Kleidung selber nähen. Darauf ein Prost und einen schönen Samstag.

Donnerstag, 18. April 2013

Sommer meets frust

Noch nicht einmal drei Monate und ich habe ernsthafte Gedanken mein Projekt einfach in irgendein Eckchen zu stecken und nie wieder drüber nach zu denken.
Der Sommer kam heftig, genauso meine damit verbundene Shopping Lust.
Jedes mal wenn die Jahreszeiten wechseln, stehe ich vor meinem wunderschönen Kleiderschrank und verstehe nicht was ich letzte Jahr um diese Zeit angezogen habe. „Ich brauche neue Klamotten“
Das sag ich mir dann meist und mache mich auf die Suche nach ein paar Basics. Sprich ein paar neue Leggins, Shirts, Kleider und Röcke. Jetzt jedoch muss ich kreativ werden. Mich mit dem begnügend was ich im Schrank habe. Also mal Sachen anziehen die ich lange nicht an hatte.
Ich versuche diese mal zu kombinieren, mit anderen Teilen die ich in der Kombi noch nie an hatte.
Warum ist das jeden Sommer so?
Warum brauche ich denn neue Sachen? Die alten gehen doch noch, nicht kaputt. Außer wirklich ein paar neue Leggins und Shirts weil die Kaputt sind oder Deo Flecken haben.
Liegt das an der Mode, an den Trends die vergangen sind? Ich glaube nicht, denn ich richte mich nicht so sehr nach der Mode, das mein Kleiderschrank davon dominiert wird.
Ich schätze es ist die erste Überforderung meinen Kleidungsstil an einen neue Temperatur an zu passen und daran muss ich mich erst ein mal gewöhnen.
Und anstatt das zu tun, sich wieder an die alten Kleider zu gewöhnen, kaufe ich mir lieber neue.
Verwirrende Theorie und irgendwie nicht passend, genau wie meine Kleider.
Verstehen tue ich mein Verhalten noch nicht, vielleicht ein ander mal..

Wenn ich jedoch ein Outfit gefunden habe, das ich mag, genieße ich die warmen Tage im Garten.
Auch wenn ich grade etwas verschnupft bin..

Dienstag, 9. April 2013

Wanderschuhe in der U Bahn

Zwischen Wanderschuhen und U Bahn stellte ich fest das ich oftmals zu sehr in Gedanken rum um das Thema Mode fest stecke.

Wanderschuhe habe ich bei einem Second Hand Laden erworben, ganz tolle Timberlands für grade mal 25 €. Ebenso ganz tolle Sneakers von Sketchers. Auf denen ich am Wochenende gefühlt auf Wolken gelaufen bin, was mir leider nach exzessiven Tanzen mit einem Holländer einen RIESIGEN Blauen Fleck am Po verschaffte.



Die Wanderschuhe führen weiter zu ihrem eigentlichen Ziel, Island. Dort werde ich für 2 Monate ein Praktikum machen und weiß leider noch nicht wie ich dort mit meiner Einkauf Situation umgehen soll.

Und Wanderschuhe waren mir eben in der U Bahn auch sehr präsent, denn ich wusste schon heute morgen nicht wie ich diese Kombinieren solle. Schwer, denn zu einem Rock oder Kleid fand ich sie unpassend und heute war eigentlich ein „Kein-Hosen-Tag“. Aber passend waren Hosen, also Jeans, trotz Unwohlsein. Da ich selten Öffentliche Verkehrsmittel benutze, war es mal wieder seltsam für mich.

Alle starren sich an, jeder guckt grimmig, keiner sitzt freiwillig nebeneinander. Wenig Farbe, viel schwarze Klamotten und ich hatte das Gefühl mit meinen Wanderschuhen und meiner "Unwohlsein Jeans" total gescannt zu werden.
Da fiel mir auf, dass es eigentlich nur eine art der Neugierde ist. Wie sieht wer aus, trägt was wie an seinem Körper. Auch ich bin neugierig und schaue mir die Menschen gerne an. Und da kam der Punkt angerollt, der eigene Stil ist immer noch der schönste.

Das habe ich auch heute mit meinem Betreuer Kind gehabt, die nach einem Streit mit einem Jungen über Klamotten erst mal alle männlichen Facebook Freunde gelöscht hat.
Weil sie so rum laufen will wie es ihr gefällt. Sehr schön!

Was mich aber seit Jahren an einem eigenen Stil in der U Bahn irritiert, sind die Frauen um die 40, die meistens zwei bis drei Taschen mit sich rum schleppen. Warum kein Rucksack?

Montag, 1. April 2013

Rock the ballett meets Yoko Ono

Ich war mit meiner lieben Schwester in "Rock the Ballett" und war ein wenig zwiegespalten im bezug auf meine Meinung. Bei der Kleidung wird viel auf eine Körperbetonung und bunte Farben geachtet.
An sich logisch, wenn man bedenkt das auch in der hintersten Reihe gesehen werden muss, was vorne passiert. Jedoch hatten bei diesem "Tanz-Musical" die Männer sehr, sehr wenig an und die Frauen haben das laut jubelnd und grölend abgefeiert. Meine Schwester und ich waren etwas verwirrt und wusste nicht recht, was wir davon halten sollen. Ich möchte bei so einer Veranstaltung weder Männer noch Frauen dabei zu sehen wie sie sich ausziehen und lasziv das T-Shirt in die Menge schwenken. Hier ging es eindeutig nicht mehr um Kleidung und deren Wirkung, sondern um den Act des ausziehen. Befremdlich für mich und meiner Meinung nach für die zahlreichen Kleinen Kinder im Musical.

Eine andere Art des ausziehen habe ich in der aktuellen Yoko Ono Ausstellung wahrgenommen.
Ihr Kleidungsstil ist sehr minimalistisch, zwar nicht immer, aber ich tat großen Gefallen daran.
Es gab ein Projekt/Vorstellung in der es darum ging dass das Publikum ihre Klamotten vom Leib schneidet. Sehr spannend, der Fokus der Kleidung, der Ästhetik der Kleidung, fällt komplett weg.
Die Fragen sind in meinem Kopf viel mehr gewesen, wie fühlt sie sich, ist das erniedrigend?
Wer schneidet wie ihr die Klamotten ab, zaghaft, ein kleines Loch, grob?

Ausziehen hat mich auch mal wieder beim Sport beschäftigt, denn auch da reduziert es sich am ende auf eine Gemeinsamkeit. Der Körper. Das Sport machen. Was ist also der Rahmen des ausziehen und wie wird das inszeniert? Worauf läuft es immer zu, egal wie. Das wir uns am ende jeden Tages aus ziehen, mal selbstbewusster, mal unfreiwilliger, mal inszeniert oder beruflich. Und was unter der Kleidung ist, ist der Körper durch den die Kleidung erst wirkt. Ich glaube immer mehr es ist nicht das was wir anhaben sonder wie wir es anhaben und wieder ausziehen.

Sonntag, 24. März 2013

Sport, Schwimmbad und Wetten im Kopf

Seit einiger Zeit gehe ich zum Sport, meistens Yoga oder Bauch Beine Po.
Am Anfang hatte ich sehr große Skepsis und ein wenig Hemmungen in den Sport zu gehen. Ich hatte Gedanken wie: "Die sind dann alle viel sportlicher und schöner als ich" oder "Ich fühl mich zu dick und mache bestimmt was falsch und komme bei den Übungen nicht mit".
Im Endeffekt war es überhaupt nicht so. Keine meiner Gedanken hatte sich bestätigt und tatsächlich fühle ich mich sehr wohl in den Kursen. Dadurch das jeder dort ist um sich zu bewegen, fit zu bleiben oder zu werden und Kilos zu verlieren, rutschen solch Oberflächlichen Gedanken total in den Hintergrund. Es schweißt einen eher zusammen, denn jeder hat dort sein Päkchen zu tragen, seine Persönlichen Problem Zonen. Und ich bin schließlich wie alle anderen zum Sport machen da.
Und beim Sport machen selber vergisst man alles andere.
Ich finde diesen Aspekt sehr schön, denn obwohl es um äußerlichkeit geht, den Körper, verschwindet die Dominanz und der Fokus darauf.

Dieses verschwinden der Äußerlichkeit, ist etwas was ich mir mehr wünsche in meinem Umfeld, oder mehr Orte an denen so etwas ganz automatisch passiert. Denn im Sport ist es wie weg, alles, keine Gedanken, kein Stress, nur ich und mein Körper.

Mein Sport Kurs ist immer wieder eine kleine Oase und kann super spannend sein. Denn jedesmal sind auch andere Leute da. Ich finde es immer sehr interessant Leute zu beobachten und fand es von anfang an sehr spannend zu sehen wie unterschiedlich die Leute und deren Bekleidungen sind, denn ich habe in dem Kurs alle möglichen Menschen. Dicke, dünne, alte und junge, Männer und Frauen.
Das ist von Sport Outfits ALLES dabei..

Ich mache für mich manchmal ein Kleines Spiel im Kopf, bei dem ich überlege wie die Person wohl später in Straßen Kleidung aussieht und wette mit mir selber. Manchmal ist das sehr überraschend und man hätte nicht gegelaubt das die Person sich in dem Look zeigt.
So wie früher mit 14 im Schwimmbad, falls das einer kennt. Denn wenn man dort, in meinem Fall einen Jungen, kennen gelernt hat und der war super nett und süß, kam es manchmal vor das ich ihn nach der Umkleide nicht mehr nett und süß fand.

Sonntag, 17. März 2013

Erinnerungsarm..

Eine lange und schöne Nacht mit mir sehr lieben Menschen. Ich habe für mich fest gestellt, das ich gerne und bevorzugt in Läden feier, die nicht bevölkert von Oberflächlichem Publikum sind, die dich nach deinem Aussehen direkt beurteilen.
Diese Läden sind meist "links" und waren schon immer ein Anlauf Punkt für mich gewesen. Jedoch habe ich das erst wieder schätzen gelernt, durch eine kleine Feier Phase in einschlägigen Läden, die mir den Vergleich und das Gefühl geliefert haben mich mehr auf Orte zu fokussieren, an denen ich mich wohl fühle und vielleicht sogar politisch für mich vertretbar sind.
Schön war es heute morgen mit meinem Erinnerungsarm auf zu wachen, in der tat sehr praktisch zum merken!

Das Kleiderkreisel Fieber ist bei mir wieder am kreiseln. Aber irgendwie anderst als sonst, denn ich gucke nicht einfach herum, sondern überlege ernsthaft WAS brauch ich. Meine Gedanken zur Bekleidung werden immer praktischer. Interessante Entwicklung.